Städteregion Nürnberg

Nürnberg, die einst freie Reichsstadt besitzt so viel Geschichte wie das Kaiserreich. Das zeigt sich besonders im sogenannten „Nürnberger Wappendreipass“ (auch Nürnberger Wappendreiheit). Besitzt Nürnberg gleich zwei Stadtwappen (das große und das kleine), so sind in dieser, seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert benutzte Kombination, diese und die enge Beziehung zwischen der Stadt und dem Kaisertum nochmals hervorgehoben. Die Wappendreiheit setzt sich zusammen aus dem gekrönten, meist doppelköpfigen Reichsadler und den beiden Nürnberger Stadtwappen. Das große Wappen mit dem Königskopfadler, ab Mitte des 15. Jahrhunderts in einen Jungfrauenadler verwandelt, und das kleine Wappen mit gespaltenem Schild, vorn in Gold den halben schwarzen Reichsadler und hinten mit dem fünfmal von Rot und Silber schräg geteiltem Feld.

In Nürnberg findet man so viel geschichtlichen Bezug, wie in wenigen deutschen Städten. Die Kaiserburg mit dem integrierten Museum, eigentlich das gesamte Zentrum, hier wird Geschichte lebendig. Bekannte Sehenswürdigkeiten sind auch der teilweise vergoldete, mehrstufige Schöne Brunnen und die gotische Frauenkirche aus dem 14. Jahrhundert. Eine schöne traditionelle Veranstaltung ist der bekannte Nürnberger Christkindlesmarkt. Er zieht jedes Jahr über zwei Millionen Besucher an und gilt als einer der bekanntesten der Welt. Hier gibt es dann auch die Nürnberger Lebkuchen und kleine Nürnberger Bratwürste.

Neben Geschichte, Kultur und Tradition ist Nürnberg heute aber auch eine moderne Messestadt, die alle Annehmlichkeiten einer Großstadt – von Shoppingmeilen bis hin zu Freizeitspaß – in sich vereint und ein hohes Maß an Freizeitmöglichkeiten bietet.

Die zweitgrößte Stadt im Gebiet ist Fürth. Verbindet die Nachbarn, nicht nur im Fußball, eine langjährige Hassliebe, muss sich das kleinere Fürth vor Nürnberg keineswegs verstecken. Reizvolle Gassen, Baudenkmäler und Flussauen an Rednitz und Pegnitz machen Fürth zu einem lebenswerten Fleckchen. Die Geburtsstadt vom ehemaligen Kanzler Ludwig Erhard bietet mit dem Zentrum zu dessen Ehren in seinem Geburtshaus und einem Neubau direkt gegenüber ein deutschlandweit einzigartiges Ausstellungs-, Dokumentations-, Begegnungs- und Forschungszentrum. Im Mittelpunkt steht Ludwig Erhard und sein Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, ein interaktiver Lernort und offener Raum des Dialogs über Zeitgeschichte, Wirtschaft und Politik. Außerdem sehenswert sind das Rundfunkmuseum der Stadt Fürth, das jüdische Museum Franken und natürlich das Stadtmuseum Fürth. Der alte jüdische Friedhof in Fürth zählt auch heute noch zu den ältesten, größten und bedeutendsten jüdischen Friedhöfen in Europa. Das klassizistische Schloss Burgfarnbach, das im Auftrag des Grafen von Pückler errichtet wurde, ist mit 70 Metern Länge die größte klassizistische Schlossanlage Süddeutschlands. Heute gehört das Schloss der Stadt Fürth und beherbergt das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und ein Museum.

Erlangen, die Universitäts- und Forschungshochburg ist die drittgrößte Stadt der Region und vor allem bekannt für ein großes Fest: Die Bergkirchweih, fränkisch einfach nur „Berch“ genannt, findet seit über 250 Jahren statt und gilt als größtes Biergartenfest Europas. Eng verknüpft ist die Erlanger Geschichte ansonsten mit den Hugenotten. Für französische Hugenotten ließ Markgraf Christian Ernst neben dem mittelalterlichen Städtchen Alt-Erlang im 17. Jahrhundert die Neustadt „Christian Erlang“ errichten – heute eine der besterhaltenen barocken Planstädte Deutschlands. Kirchen, Baudenkmäler und der große Hugenottenplatz zeugen von dieser Zeit und prägen Stadt bis heute. Hier findet man kein typisch fränkisches Fachwerk oder Gassen mit urigen Kneipen. Breite Straßen und große Plätze prägen das Bild. Größte Sehenswürdigkeit ist das ehemalige markgräfliche Schloss. Zusammen mit dem Schlossgarten, der Orangerie und der Konkordienkirche bildet es das erste in sich geschlossene, barocke höfische Bauensemble Frankens. Heute ist es Sitz der Friedrich-Alexander-Universität, an der tausende junger Menschen in Erlangen studieren.

Die kleinste Stadt im Quartett ist die Markgrafenstadt Schwabach. Als Zentrum der Blattgoldherstellung in Deutschland und Europa findet man Zeugnisse von Schwabachs traditionellem Handwerk an vielen Stellen in der Altstadt. Auf den goldenen Türmen des Rathauses, dem Hochaltar in der Stadtkirche, an Fassaden oder auf Kunstwerken. In der Goldschläger-Schauwerkstatt im Stadtmuseum erlebt man auch heute noch, wie aus einem kleinen Goldbarren in mehreren Arbeitsschritten hauchdünnes Blattgold entsteht. Zudem präsentiert das Museum auch auf 800m² die weltweit größte Sammlung von Modelleisenbahnen und Blechspielzeug des Nürnberger Traditionsunternehmens Fleischmann.

Für die gesamte Region gilt natürlich vor allem eins: Die Verbindung bietet unendlich viele Möglichkeiten die Freizeit zu gestalten. Gut ausgebaute Wege machen Radtouren oder Wanderausflüge zu einem Erlebnis, die Innenstädte bieten Kultur, Kunst und Unterhaltung. Die Städteregion Nürnberg (Erlangen, Fürth, Schwabach) ist einfach lebens- und liebenswert!